Einladung zum Präsentationsabend #NIEMALSVERSTUMMEN

Teilnehmende der Gedenkstättenfahrt werden ihre persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen, Gefühle und Gedanken präsentieren. Zudem wird der bekannte Kölner Musiker und Texter Rolly Brings gemeinsam mit dem Sinto-Geiger Markus Reinhardt Lieder und Texte zum Porajmos, dem Völkermord an den Sinti- und Roma vortragen.

Seit Jahrzehnten führt Rolly Brings einen engagierten Kampf für den Erhalt der Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. So wurde er 2007 zusammen mit den Edelweißpiraten Getrud Koch, Jean Jülich und Peter Schäfer vom Landschafts-verband Rheinland mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. 2012 erhielt er den renommierten Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. und 2022 den Karl-Küpper Preis vom Festkomitee des Kölner Karneval.

Der Kölner Violinist Markus Reinhardt, Leiter des über Köln hinaus bekannten "Markus Reinhardt Ensemble", ist der Großneffe des weltberühmten, französischen Jazz- und Zigeunergitarristen Django Reinhardt. Er ist tief in der Tradition seiner Familie verwurzelt. Sein Ensemble zeigt immer wieder, wie vielfältig und offen Zigeunermusik, insbesondere der der kölschen Sinti, sein kann.

Markus Reinhardt ist der Enkelsohn von Karl Josef Reinhardt, der 1940 mit seiner Familie und 1000 anderen Sinti und Roma aus Köln in Richtung Osten deportiert wurde. Nur sechs seiner zwölf Kinder überlebten die Konzentrationslager. Mit ihnen und anderen Sinti machte sich Karl Josef Reinhardt 1945 auf den Heimweg von Auschwitz zurück nach Köln.

Markus Reinhardt hat diesen Weg und die Geschichten seiner Verwandten erforscht: "Wir wollen etwas von uns erzählen, es soll nicht nur über uns geredet und geurteilt werden", sagt Reinhardt. Dazu gehört für ihn auch, dass die Gesellschaft akzeptiert, dass er Zigeuner genannt werden will. Er ist stolz auf diesen Begriff.