Neues vom KCC – Eine Begegnung, die Hoffnung macht

Die UNESCO AG trifft Nassoro Mkwesso, Leiter des KCC. Wir sprechen über die aktuelle Situation in Tansania, den bevorstehenden Kauf des KCC-Shelters und unsere Zusammenarbeit im nächsten Schuljahr.

Am letzten Donnerstag, dem 18. Juni, haben wir als UNESCO AG uns das erste Mal seit Monaten getroffen - natürlich mit Abstand und Maske. Denn obwohl unser normaler AG Alltag, in dem wir häufig Workshops oder Aktionen in der Schule, wie zum Beispiel den internationalen Tag gegen Homophobie, vorbereiten, gerade nicht möglich ist, haben wir immer noch die Möglichkeit, an schon begonnenen Projekten und Partnerschaften weiterzuarbeiten. Am letzten Donnerstag haben wir mit Nassoro Mkwesso, dem Leiter und Mitbegründer des KCCs, unseres Partnerprojekts in Tansania, gesprochen und geplant.

Begonnen hat das Gespräch mit Fragen nach der Situation im KCC mit der Covid-19 Pandemie und nach dem Befinden der Jugendlichen des KCCs, die gerade in Deutschland für einen einjährigen Aufenthalt sind. Nassoro erklärte uns, dass in Tansania alle Schulen und Freizeiteinrichtungen für Kinder seit Mitte März geschlossen seien, davon sei auch das KCC betroffen. Die Kinder und Jugendlichen, die im KCC Shelter leben, standen in den letzten drei Monate unter strenger Quarantäne. Sie achten auf Hygiene und tragen Masken, doch besonders anstrengend war für sie die Langeweile: das Shelter besitzt keinen Internetanschluss und deshalb gibt es auch kein Homeschooling. Doch es gab einige freiwillige Helfer, die den Kindern beim Lernen Unterstützung geboten haben und ihnen mit Aktivitäten die Langeweile vertrieben. Den Jugendlichen des KCCs, die sich gerade in Deutschland befinden, gehe es gut, meinte Nassoro. Da sie vielleicht ein paar Monate bis ein halbes Jahr länger in Salzgitter bleiben würden, erklärte Nassoro, könnte im Herbst eventuell eine erneute Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen des KCCs und den SchülerInnen des Hansa-Gymnasiums möglich sein - natürlich nur, wenn die Auflagen es erlauben.

Außerdem redeten wir über das Shelter, für das wir an unserer Schule so fleißig Geld gesammelt hatten. Wir konnten mehr als 5000€ als Schule einnehmen, was eine beeindruckende Summe ist, doch nicht genug, um das Shelter und das Grundstück, auf dem das Gebäude steht, zu kaufen. Auch die zusätzlichen 3000€ an privaten Spenden reichten noch nicht aus, weshalb sich Nassoro und sein Team an verschiedene Hilfsorganisationen wendeten. Die niederländische Hilfsorganisation „wings of support“ hat sich bereit erklärt, den restlichen Betrag zu zahlen. Als die Leitung des KCCs nun Anfang Juni erneut Kontakt zum Vermieter und Eigentümer des Gebäudes, welches sie kaufen wollten, aufnahmen, hat dieser den Preis nochmal angehoben. Nun hat Nassoro eine neue Idee, nämlich das alte Shelter aufzugeben und selbst ein neues, modernisiertes zu bauen, auf einem anderen Grundstück. Die niederländischen Unterstützer würden das nötige Geld dafür geben. Doch Nassoro wollte, bevor er fest zusagt, den Vorschlag mit uns als AG besprechen. Wir waren einstimmig dafür, da die Kinder und Jugendlichen mit dem neuen Shelter ein schöneres und moderneres Zuhause hätten.

Wir sammelten nun auch Ideen, wie wir das KCC während der aktuellen Situation unterstützen können. Wir überlegten, den Verkauf der Produkte des KCCs ins Internet zu verlegen, mehr Informationen über das KCC unter die SchülerInnen unserer Schule zu bringen und mit den Jugendlichen des KCCs Kontakt zu halten. Diese Ideen werden wir im nächsten Schuljahr in Angriff nehmen.

Der Vormittag, den wir in der AG verbrachten, war sehr erfolgreich, da wir viele Ideen hatten, und sehr informativ, da wir einiges über die aktuelle Situation in Tansania und insbesondere im KCC erfuhren.

Doch vor allem war er schön, da wir die anderen AG Mitglieder, die Leiterin und Nassoro wiedersahen und merkten, dass trotz dieser Zeit, in der wir einander kaum sehen, wir trotzdem engagiert und voller Ideen für die Zukunft bleiben.

(Paula Schirmer, Abiturientin 2020)