Wenn das Bad dampft und die Tortilla abhebt

Die Lateinkurse des 8. Jahrgangs besuchen die Römerthermen Zülpich

Auch wenn die Temperaturen an jenem Dienstag die 30°C erreichten, musste bei unserer Exkursion die Badehose zu Hause bleiben. Denn die Römerthermen in Zülpich sind kein Wellnessbad, sondern ein „Museum der Badekultur“ – so die offizielle Bezeichnung. Es zeigt die Geschichte des Badens von der Römerzeit bis in unsere Tage.
Und Zülpich, die als Tolbiacum gegründete Römerstadt im Kreis Euskirchen, ist geschaffen für dieses Thema. Wurde doch hier die „besterhaltene römische Thermenanlage nördlich der Alpen“ ausgegraben. Schließlich wollten die Römer im neu eroberten Germanien auf ihre Lieblingsfreizeitbeschäftigung nicht verzichten: das Baden.
Drei Badestationen waren bei den Römern üblich: das Kaltwasserbad, das Lauwasserbad und das Warmbad. Für die entsprechende Wassertemperatur sorgte die kombinierte Wand- und Fußbodenheizung, betrieben von einer Heizanlage außerhalb des Badebereichs. Solch fortschrittliche Bäder baute man danach erst wieder im ausgehenden 20. Jahrhundert!
Aber auch über diese Zeit hinaus gab es in den Römerthermen etwas zu sehen: die Sonderausstellung „Alltag im All“ zeigte, wie auf der internationalen Raumstation ISS das alltägliche Leben organisiert wird – unter Schwerelosigkeit! Wie wäscht man sich, wenn das Wasser am Körper vorbei perlt? Wie isst man, wenn der Schokopudding aus dem Becher schwebt und die Tortilla partout nicht auf dem Teller bleiben will. Und wie riecht wohl die Luft in der ISS? - Puuuh – da halte ich die Nase doch lieber an die Geruchsprobe des antiken Parfüms: Rose, Lavendel und Basilikum!
(Elmar Elliger, Lehrer)